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Data Pioneers 2019
Von Oliver Schick am 18. November 2019
Pioniergeist fördern
Nach dem großen Erfolg der Data Pioneers 2018 ging das Format in die zweite Runde. Das wiederholt große Interesse hat bestätigt, dass es für Unternehmen immer wichtiger wird, Informationen aus Daten zu extrahieren und aus dem gewonnenen Wissen datenbasierte Produkte zu entwickeln sowie industrielle Prozesse zu optimieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Dazu braucht es Pioniere, die sich in den Unternehmen diesen Themen widmen. Vor dem Hintergrund der Digitalisierungswelle, bildet diese Konferenz eine regionale Plattform für alle, die sich mit dem Thema Data Science beschäftigen. Ziel ist es, die einzigartigen Rahmenbedingungen mit etablierten Unternehmen und aufstrebende Start-Ups im Data Science Bereich im Großraum Allgäu, Bodensee, Vorarlberg, Rheintal und Liechtenstein zu nutzen und deren Mitarbeiter miteinander zu vernetzen. Wir waren mit dem gesamten Ehrenmüller Team vor Ort und sind sehr stolz als Mitorganisatoren der Konferenz die Wettbewerbsfähigkeit dieser Regionen weiter zu stärken!
Der Tag
Den Aufschlag machte, nach der herzlichen Begrüßung der Hochschulrektorin Tanja Eiselen, Julia Butter von Scout 24 mit dem Eröffnungsvortrag über die Möglichkeiten das eigene Unternehmen „AI-Ready“ zu machen. Dabei beschrieb sie ihre Lernerfahrungen aus dem Change-Prozess bei Scout24 im Hinblick auf das Einbinden von KI. Dabei betonte sie die Wichtigkeit, das Senior Management mit an Bord zu holen sowie durchsetzungsstärker als andere Kräfte im Unternehmen zu sein, um den Change-Prozess erfolgreich durchzuführen.
Nach einer Kaffeepause, in der sich die Teilnehmer im Foyer der FH Vorarlberg austauschten, berichtete Klaus Fink von der Fachhochschule Ostschweiz von seinem Forschungsprojekt, in dem er Maschinendaten aus einem Werk von Thyssenkrupp in Liechtenstein analysiert. Er zeigte anschaulich Schritt für Schritt, wie er den Erfolg eines Produktionsprozesses vorhersagen konnte und so die dort produzierten komplexen Produkte nicht erst nach Fertigstellung getestet werden, sondern bei einem Produktionsfehler schon frühzeitig aus der Produktion ausgesteuert werden können.
Anschließend berichtete Sebastian Kaiser von den Ansätzen zur Schadensfallerkennung mithilfe von KI bei der Munich Re. Durch den Einsatz von Objekterkennung und Klassifizierungsverfahren ist es der Rückversicherung gelungen ein Verfahren aufzubauen, um nach einem Hurrikan automatisch und deutlich schneller als bisher die Art und Höhe des Schadens einschätzen zu können. Dadurch konnte die Schadensfallregulierung von 9 Monaten auf 10 Tage reduziert werden.
Vor der Mittagspause gab Shafi Kamalbasha einen Einblick in seine Arbeit bei Avira. Zusammen mit seinem Team arbeitet er an einer optimalen Preisgestaltung, um den Gewinn des Unternehmens zu maximieren. Dabei testeten sie die Auswirkung von bestimmten Rabatten und Listenpreis sowie der Preispräsentation auf den Umsatz.
Nach dem exzellenten Mittagessen bekamen die Teilnehmer von unserem Co-Organisator Manuel Eugster einen kurzen Einblick über die Geschichte von Data Science. Diese erstreckt sich von der Entdeckung des Bayes-Theorems im 18. Jahrhundert bis hin zum aktuellen KI-Hype, welcher sich laut Manuel auf einem Höhepunkt befindet.
Alicia Manglano von der Digital Factory Vorarlberg präsentierte anschließend ihre Forschung im Bereich Anomalie-Erkennung in der Produktion. Dabei machte sie unter anderem auf zwei gängige Probleme in der Praxis aufmerksam: Herausforderungen der Datensammlung und mangelnde Datenqualität.
Wie kann Text-Mining der Judikative bei der Arbeit helfen? Dies war unter anderem eine Fragestellung, die Gregor Sieber von EBCONT bei seinem Vortrag über Natural Language Processing (NLP) vorstellte. Die Herausforderung lag in seinem Projekt nicht zuletzt im Umgang mit österreichischer Mundart in den Texten.
Den Abschluss des Vortragsblocks am Nachmittag machte unsere Chefin Julia König mit der Vorstellung unseres brandneuen und in Echtzeit funktionierendem Recommender-System, das auf einer serverlosen Architektur basiert. Das System ermöglicht ein optimales Matching von Apotheken, die einen selbstständigen Pharmazeuten als Vertretung suchen, und denjenigen Pharmazeuten, die nach einem neuen Auftrag suchen. Dabei wird sowohl ein sogenannter inhaltsbaiserter wie auch ein kollaborativer Ansatz verwendet, um ein bestmögliche Matching zu ermöglichen.
Im Anschluss an die Kaffeepause führte Christian Blakely von PwC Schweiz mit MIDI Dateien vor, wie Musik mithilfe von KI komponiert werden kann. Außerdem zeigte er, wie er dank seiner Gedanken und eines Sensors, welcher seine Hirnaktivitäten misst, durch seine Gedanken Klavier spielen kann. Der Use Case dahinter ist es, Patienten mit Schlaganfall durch eine Musiktherapie besser heilen zu können. Nach dem Klavierkonzert gab es noch die Gelegenheit bei leckerem Essen und Trinken untereinander über das Gesehene zu diskutieren und sich zu vernetzten. Da der Großteil der Teilnehmer noch bis in den Abend hinein vor Ort war, werten wir das als großen Erfolg.
Data Pioneers 2019 – Unser Fazit
Großartige Vorträge und interessante Menschen– Dies hat die Data Pioneers 2019 für uns ausgemacht. Die über 170 Teilnehmer haben sich sichtlich wohl gefühlt und nutzten die Zeit zwischen den Vorträgen zum Netzwerken und Austausch. Bei den Vorträgen bekam man einen Eindruck von den vielfältigen KI-Projekten in der Region. Diese Faktoren führten bei unserem Team zur Einschätzung, dass wir mit der Data Pioneers 2019 einen Nerv getroffen haben und sich der Organisationsaufwand gelohnt hat. Apropos Organisation: ein riesengroßer Dank geht an unsere Co-Organisatoren Manuel J. A. Eugster, Allgäu Digital und FH Vorarlberg sowie an alle Helfer, die den reibungslosen Ablauf erst ermöglicht haben. Danke dafür!
Wir freuen uns schon jetzt auf die Data Pioneers 2020!
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